Endlich wird das anspruchsvolle Nachtprogramm flachgelegt. Mein Blick geht über die weißen Weiten – nicht die unendlichen Weiten wie bei Raumschiff Enterprise – sondern das Schnee und Eis der Antarktis. Leider bin ich jetzt nicht im Filmgeschäft etwa bei Michael Winterbottoms „9 Songs“, der genauso beginnt, sondern nur im ZDF, das ein Wettrennen zweier Teams in der Antarktis dokumentiert.
Die Worte Teamgeist, Vertrauen, Leistung fallen, allesamt Attribute aus einer anderen Sorte von Fernsehen, es fehlt nur der live eingeblendete Werbespott für … Streusalz. In einem Bericht über dieses merkwürdige Eventfernsehen lese ich: „Der Antarktisvertrag, der 1959 geschlossen wurde, ist einer der besten Verträge, die je zum Schutz eines Ökosystems geschlossen wurden, weil er Verschmutzung weitgehend verhindert. Man sollte den Vertrag vielleicht langsam um den Schutz vor medialem Ballast erweitern, derf auf dem Eis abgestellt wird.“ (SZ 08.03.2011)
Zitiert wird der komische Kochkommentator Markus Lanz: „Amundsen und Scott waren aus anderem Holz“. Recht hat er, schade nur das damit keine Erkenntnis einhergeht warum er das eigentlich macht.
Aber – Achtung Satire – das überlegen sich andere auch nicht. Auch ein Herr B. nicht, der gerade vom Dirgentenpult (sitzend) den Ortswechsel von warm und Palmen auf den südlichsten Punkt der Erde anpeilt – das bringt Einschaltquoten. Wessen Stimme dann beim Vorsingen in der Kälte draußen überlebt, ist der Superstar.