Neues Ruhrgebietsmuseum

Die Museumslandschaft des Ruhrgebietes ist um eine Attaktion reicher. Am gestrigen Sonntag wurde in Bochum das Brachland Museum eröffnet, dessen ästhetisches Konzept die temporäre Eroberung von unbebauten Raum ist. Das allerdings wäre dies an sich nichts Neues, da eine deutliche sichtbare Parallelität zu anderen Kunstaktionen im öffentlichen Raum existiert würde. Nein, die Macher des Brachland Museum gehen hier einen Schritt weiter und erheben den unbebauten UND umzäunten Raum zur Ausstellungsfläche per se.

Da liegt es natürlich auf der Hand, das die Kuratoren beim Aufbau der Objekte eine andere Arbeitsweise und Sorgfalt anwenden müssen, als man sonst aus dem  Museumsbetrieb kennt. Ein geschriebenes ästetisches und durchgeplantes Präsentierungkonzept wird ersetzt durch die Art und Weise wie die Objekte, den physikalischen Gesetzen gehorchend, die Ausstellungsfläche zum ersten Mal berühren und dann, die unterschiedliche Fallenergie ausnutzend, zu ihrem letzten Ruhepunkt kommen. Eine wirklich interessante Idee, dessen schwierige Umsetzung ich Zeuge geworden bin. Denn großflächiges Hirn interperiert die Fallgesetze anders als etwa eine Eichendorff-Gedenkplakette oder ein „Kunstspeer“.

Außerdem, die Situation des Museums wird durch ein neues, revolutionäres System perfekt überwacht. Auch das wurde gestern vorgestellt. Auf meine Frage, ob diese Daten öffentlich seien, bzw. ob es bereits eine App gäbe, antwortete der Künstler mir, das dies nicht der Fall ist. Ein App wäre etwas, das aus der Sicht seines System längst überholt ist.

Zaun entlang der Einfahrt zur Riff-Halle
Konrad-Adenauer-Platz
44787 Bochum

Tipp: Samstag 10. September, 15 Uhr: Museumsführung
Die Führung findet als Spaziergang mit Erläuterungen den Zaun entlang statt. Wer hat, bitte Feldstecher mitbringen!

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