Ich sorge mich

Im großartigen Gedicht „Der Tabakladen“ von Fernando Pessoa finden sich die folgenden Zeilen: „Ich bin nichts./ Ich werde nie etwas sein./ Ich kann nicht einmal etwas sein wollen./.Abgesehn davon, trage ich in mir alle Träume der Welt.“ Und die verzweifelte Lacie aus der Netflix-Serie „Black Mirror“ würde diesen Sachverhalt wahrscheinlich folgendermaßen formulieren: „Ach, ich bin so grauenhaft unvollkommen. Ich schäme mich vor mir selber. Bin weit unter vier und versuche jetzt mühsam zu lernen, was dieser Wert für mich an Zukunft bedeutet.“ Tja. Aber Träume und Ziele zu haben, das ist schon mal etwas … und deren Vervollständigung und Befriedigung durch eine Korrektur von  – auch körperlichen – Tatsachen kann gut geholfen werden. In diesem Fall stieß ich auf das Wort und gleichzeitige Geschäftsmodell von „Partybrüsten“; einer Form von energetischem Aufpimpfen – aber leider nur als und für den temporären Akt. Aber darum geht es doch. Alles in Jetzt-Zeit, wo doch gerade der Seitensprung dank Finanzminister Schäuble billiger geworden ist durch eine Mehrwertsteuerbefreiung von Stundenhotels. Interessante Sache. Und wenn man schon einmal dran ist – es gibt viel zu tun. Deswegen zeige ich hier nicht mein Gesicht. Überall ist Optimierungsbedarf. Wie wäre es etwa mit einer medizinisch unterstützen G Punkt Intensivierung: Behandlungsdauer: 1 h inklusiver ärztlicher Aufklärung, Anästhesieleistung, Arzthonorar, Materalien und Nachsorge. Und die Vorsorge kommt mit Preiskalkulator und der Weggabelung „Schöner mit OP“ und „Schöner ohne OP daher“ daher. Was nun tun? Aber für den Anfang geht es vielleicht auch billiger – ganz ohne Arzt und Medizin und Hotel. Ich las von einem neuen Sexspielzeug, daß automatisch zu vibrieren anfängt, wenn im Hörbuch die erotischen Stellen kommen. Das eröffnet ungeahnte Perspektiven. Fangen wir mal an. Hauptsache ich fühle. Mich.

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