Nein, das ist nicht die Situation der Vereinigung vor einigen Jahren wo ein altes Lied in emotional aufgeheizter Stimmung zum besten gegeben wurde. Wofür damals eigentlich? Ein Glück ist es diesmal anders, dies gilt auch für die Rollenverteilung. Jetzt hat die Kreativität und Widerstand der Sprache ein Wort und macht daraus folgendes:
Freunde schöner Kopfbahnhöfe
Lasst uns Kopf an Köpfchen stehn,
Laut und bunt, mit Krach und Tröte
Soll man unser Sträuben sehn:
Alles sträubt sich und mit Freude,
Dass es piekst und stupft und hakt –
Wir sind viele tausend Leute
Und wir wachsen Tag für Tag.
Freunde schöner Parks und Bäume
„Unumkehrbar“ ist ein Wort.
Eins nur wolln wir nicht versäumen:
Hier zu schützen diesen Ort.
Denn das Rad, das sie beschwören,
Seinen „unhaltbaren Lauf“,
Werden wir, die Bürger, stören,
Notfalls setzen wir uns drauf!
Freunde schöner Grundgesetze
Und des freien Volksentscheids
Niemand will das Recht verletzen,
Wir wolln nur ein bisschen Schweiz:
Etwas mehr beteiligt werden
Was und wer, warum, wofür ?
Drum, mit friedlichen Gebärden
Stelln den Fuß wir in die Tür.
Freunde, dieser Stadt zu Ehren
Holt den Kehrwisch aus dem Schrank!
„Unumkehrbar“ umzukehren
Und die Zukunft sagt uns Dank!
Keine Angst vor Zwang und Zahlen,
Wir sind das Volk, wir sind das Geld.
Seht, wie unsre Augen strahlen:
So verändern wir die Welt!
(Melodie: Ludwig van Beethoven, IX. Symphonie, vierter Satz,
die Vertonung von Friedrich Schillers „Ode an die Freude“)