Mag Ai Weiwei Bob Dylan? Keine Ahnung. Letzterer trat jetzt aber in Peking auf und man wäre versucht diesen Auftritt mit Altersmilde abzutun oder mit geschäftsmäßigen Abhaken der Standorte, wo man noch nicht gespielt hat, was auf Dylan aber eher nicht auftrifft, wenn da nicht das Drama der gelenkten Liedchoreographie wäre. Heißt – bestimmte Stücke waren unerwünscht, auch so etwas wie „Blowing in the wind„.
Es ist wohl der Wind, das Säuseln, und nicht der Sturm, der Angst verbreitet, das Unscheinbare, der Hauch, denn dort sitzt die Macht. Genau diese Erfahrung machte schon der Prophet Elias. Es steht dies im Buch der Könige (1. Könige 19) und es ist beeindruckend wie plötzlich eine atheistische Nation Angst vor einem Buch und dessen Inhalten hat. Und vor Künstlern, die sich nicht dressieren lassen, haben sie es sowieso. Dylan gehört offenbar nicht dazu.