Es könnte dies sein, eine Gedichtzeile, ein Titel eines Musikstückes oder ein dahingeworfenes, fast flüchtiges Bild mit dem Titel „Kleine Liason mit dem Schlaf“. Liaison (französisch (Ver)Bindung) steht laut Wikipedia für ein anderes Wort für eine Liebesbeziehung oder auch Affäre. Und um Affären dieser Art – und ich gehe jetzt mal vom virulenten Auf und Ab des Kommens und Gehens aus – geht es in einem Theaterstück in diesen Tagen im Orangerie-Theater (noch bis 11. 04.) in Köln mit dem Titel „Schlaf out„.
Müdigkeit, Erschöpfung, Schlaf – ach, geh mir doch weg, ist doch was für Gestrige, ist unproduktiv und unattraktiv, macht Streifen im Gesicht, und und und … Es geht um diese Art einer gestörten Liebesbeziehung zwischen dem kämpferischen und selbstbestimmten Ich – Elisabeth Pleß – und dem personifizierten Schlaf in Gestalt von Gwendolin Gemmrich, der sich windet, tanzt, begehrt und zu tiefst leidet. Ja, der Schlaf kann nicht ohne Gegenüber. Er verliert sich gewissermassen. Wird gestaltlos. Und der Mensch. Funktioniert eigentlich genauso. Auch in dieser interdisziplinären Produktion mit Videocollagen, Elektronik und Mundharmonika von drangwerk. Und dann wird alles gut? Ende offen.
Aber auf jeden Fall steht dieses kleine elektronische Gerät mit der Schlummertaste direkt neben meinem Bett, jetzt nach dem Schreiben dieses Artikels. Und ich bin bereit. Komm also süßer Schlaf. Komm nur. Und im Kopf ist dazu allerlei Musik. Ende offen.