Freddie Mercury singt mich aus dem Schlaf. In diesem Hotel und dann im nächsten wieder und so weiter auf einer Reise durch Südmittelosteuropa. Der agile Sänger tanzt vor meinen Ohren, die auch ohne abendliche Rauschmittel, andere Geräusche außer diesem Gesang wahrnehmen möchten. Nämlich das Klappern von Kaffeetassen, das müde Schlurfen zum Büfee, der befreiende Gedanke dem nächsten Genußgang zugerichtet.
Eine funktionierende Demokratie braucht eigentlich keine bildnerischen Herrschaftsaltäre, keine Symbole des Lorbeer, keine Portraits etc. Das Honeckerportait ist längst out. Nein, es geht heute viel subtiler zu. Und aus aktuellem Anlass erst recht. Mit der Musik von Queen und Freddie Mercury und dem „We are the champions“ handelt es sich schlicht und ergreifend, wie ich herausgefunden habe, um die unbekannte Herrschaftsmelodie des G7-Gipfels, der in diesen Tagen im tot geschützten Berchtesgadener Land stattfindet. Und dem Staatsbürgern muß natürlich dieses Herrschaftsgefälle immer wieder vor Ohren geführt werden. Auch morgens schon.
Und so werden wir dieses musikalische Bombardement ertragen müssen, weil Herr A und Frau B unbeschwert Kaffee trinken wollen, es sei denn man geht die Porzellanfabriken, die Lautsprecher und Zuckerfabriken an. Oder geht selber Kaffeetrinken und läßt Freddie Mercury sich sinnlos weiterhin die Seele aus dem Leib brüllen.