Alles ist ein wenig früher; an einer Hinweistafel an der Strandpromenade am Hauptstrand auf der Nordseeinsel Borkum hat man offenbar auf der Rückseite eine Produktwerbung vergessen, die gefühlsmäßig in die 70er zurückgeht. Die Sonne, das Beautyprodukt, das Glück und ein wenig die Flowerpower-Typografie. Und ich zücke schnell meine alte Polaroid SX 70, um diese sonnige Vergangenheit festzuhalten. Und praktisch geht das natürlich dank Internet noch viel besser. Mittels Google kann ich die Zeit fast vollständig zurückholen – zumindestens oleofaktorisch und so finde ich in diversen Foren erfolgreiche Suchanfragen nach diesem alten Duft – war das wirklich Duft? – und ihrer heutigen Entsprechung, wie z.B.:
„CB I hate perfume: At the beach 1966“
„Louanges profanes No.19“
„Numero Uno von Carthusia“
Aber es ist wie es ist. Und sonst nichts. Meine Haut ist eine andere geworden. Heute benutze ich andere Produkte und der Lichtschutzfaktor 10 von 1977 ist auch so etwas von out. Es ist eben auch nur eine Erinnerung und erlaubt sei der Gedanke, ob man mit fortgeschrittenem Alter und Erinnerungszeit vielleicht der poetischen Formulierungsphantasie: „Früher war alles besser – oder so“ unbewusst etwas mehr nachhängt