Vor einigen Tagen fuhr ich durch menschenleere Landschaften mit der S-Bahn. Natürlich nicht zum Spaß. Das betone ich mal aus aktuellem Anlaß. Spaß für Erwachsene, nicht der von Coronaparties, ist derzeit ein Luxusprodukt – nicht zu haben, obwohl nicht gehortet – und je länger Spaß und Freude abwesend ist, desto grauer und ängstlicher werden die Gesichter werden.
Aber irgendwie erinnerte mich diese Leere in der S-Bahn an Bilder aus der Berliner S-Bahn im Westen in den 70ern. Sie wurde damals von Ostberlin betrieben und im Westen boykottiert. Alles habe ich ähnlich leer in Erinnerung.
Auch muß ich an mein Fotobuch über den längst abgerissenen Stadtteil Duisburg-Bruckhausen denken, wo ich nachts durch menschenleere Straßen gezogen bin und fotografiert habe. Oder das Laufen durch die leergewohnten Dörfer (Holz, Otzenrath, Immenrath, Kuckum, etc.) im Rheinischen Braunkohlenrevier. Beides waren aber irgendwie Kunsträume. Heute haben wir es aber nicht mehr im fotografischen Kunsträumen zu tun. Oder doch? In dem Sinn, das die Werbesprache plötzlich einen ganz anderen und mehrdeutigen Charakter bekommt. Der aber hoffentlich wieder verschwindet.