Über Hedonismus

Im Kino erzählen im Moment zwei Filme ( Charlos und Gainsbourg – Der Mann, der die Frauen liebte) wunderbare hedonistische Geschichten. Es sind Männergeschichten und die ihrer Frauen, Zigaretten und Whiskey, Radikalität in der Kunst und Politik und irgendwie geht es in diesen auch um das Scheitern. Das könnte einen traurig stimmen, wenn man mit der Konklusion Radikalität = Einsamkeit arbeitet. Das wäre aber falsch, denn das ich fühlt nicht so. Auch erfreut sich ein radikaler Lebensansatz nicht überall einer uneingeschränkten Beliebtheit.

„Mag sein, dass Serge Gainsbourg das mit dem Rauchen und dem Trinken und all den anderen Sachen ein bisschen übertrieben hat. Aber Serge Gainsbourg sah mit seinen hedonistisch durchwalkten 61 Lebensjahren irgendwie menschlicher und in jedem Fall umarmenswerter aus als Sebastian Frankenberger. Frankenberger ist der Mann, sagen wir besser: der Jüngling, der in Bayern durchgesetzt hat, dass in keiner einzigen Kneipe, und sei sie auch noch so verlottert und prekär, eine Zigarette aufglühen darf.“ (SZ, 6.11.2010)

Von den Radikalen bleibt etwas … von den anderen nichts. Also beide Filme anschauen und das möglichst zeitnah.

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