Alles unter Kontrolle

Bauten, Kraftwerke eingebettet in Landschaft, mächtige Landmarken, die in zudem in historischem Kontext stehen. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe zeigte im Frühsommer 2011 eine Anzahl alter Zechen-Postkarten und manche Einstellungen der Kinodokumenatation „Unter Kontrolle“ lassen an diese alten Bilder denken.

„Unter Kontrolle“ ist eine Dokumentation über Atomkraftwerke. Aha, könnte man denken, aus aktuellen Anlaß hat man schnell einen Film aus altem Material zusammengeschnitten. Dem ist aber nicht so, denn der Film entstand im Verlauf der letzten drei Jahre – also weit vor Fukoshima.

Stille Bilder, langsame Kamerafahrten, Mitschnitte von Meetings, Geräuschkulissen – der Zuschauer muß sich schon selber ein Bild dieser Technik machen, die schon aufgrund ihrer Grösse und Komplexität neu, ungewohnt und unheimlich ist.

Wenn Mitarbeiter in einem Monolog zu Wort kommen, spürt man auch den Stolz über ihren Arbeitsplatz – auch das steht durchaus in einem historischen Kontext – es ist ein Arbeitsleben zwischen Science-Fiction und alltäglichem Wahnsinn. Zugegebenermassen, man kann sich manch faszinierender Bilder auch nicht entziehen, etwa, wenn in einem Münchener Forschungsreaktor im Wasser das blaue Tscherenkow-Licht zu sehen ist. Aber das Gegenbild in Form von Wärme und Strahlungsmessungen an Castorbehältern kommt schnell. Jetzt weiss ich außerdem, das radioaktives Wasser einzementiert wird!!

Insgesamt ein sehenswerter Film über eine Technik und die Menschen dahinter.

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