Die deutschen Censoren

Das Aufbauen einer Öffentlichkeit gehört in den Social-Media-Zeiten zur Standardtätigkeit des vernetzten Menschen mit und ohne facebooksche Timeline. Eine ganze Industrie kümmert sich darum, die vorgaukelt, daß ihr Verständnis und Logik mindestens den Bewertungs- und Einordnungsalgorithmen von Crawlersystemen, gleichzusetzen ist.

Ich bin, wie ich gefunden werde.  

So wird ein bestimmtes Schreiben und Vermeiden von Wörtern zum Versuch die Fremd- (schlechteres Ranking) durch die Eigenkontrolle zu ersetzen. Man könnte auch das Wort Zensur gebrauchen. Das scheint aber leider noch nicht zu reichen, weil die Listen der bösen Wörter auch politisch täglich verändert werden. Denn die wiederholte Nennung eines Oxidationsmittels wie Kaliumpermanganat, Wasserstoffperoxid, Sauerstoffdifluorid oder Chrom(VI)-oxid und das alles natürlich in Kilogrammstärken in meiner Garage lagernd und in Zusammenhang mit dem Wort Bombe und Zünder ruft bestimmt jetzt den Crawler des Bundesnachrichtendienstes mit Namen Chaos heran.

Guten Abend, kleiner Geselle, schön, das du hier bist und laß es dir gut gehen. 

Tja, da hatte es auch in früheren Zeiten der Deutsche, Heinrich Heine, nicht einfacher. Die Zensur war im Vormärz allgegenwärtig und lähmte das politische und literarische Leben,  und schuf in Sachen Heine die wunderbare Strichmatrix:

Die deutschen Censoren _ _ _ _ _ _
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_ _ _ _ Dummköpfe _ _ _ _ _ _ _ _
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Stimmt genau. Auch heute!! Nur das ich Heine im wesentlichen in diesem Text umgedreht habe und die SEOs jetzt aufschreien, das das nun gar nicht geht.

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