Woran man merkt, dass der Sommer langsam zu Ende geht

Das typische Ehepaar steht vor einem Supermarkt: Mann, Frau und Kind mit bonbonfarbenen Eis. Alle sind deutschtypisch gut genährt und offenbar auf dem Weg zum Strandbad, abzulesen an zwei Schwimmreifen, um hier den Sommertag zu verbringen. Das ist die Eingangssituation, wenn da nicht im Supermarkt der Schauwerbegestalter wäre, der im Auftrag des künftigen Umsatzes eine Präsentationsfläche neu mit Waren belegt. Das geschieht hier und heute an vielen Plätzen immerzu, denn die Herbstware ist da.

Nicht ganz in dieses Bild im Stern 36/2012 passt die rote Armada an Nikoläusen, die sich aufmacht, die Konsumentenköpfe mit schlechten Gewissen zu kapern und eine weitere rote Gestalt mit Drohblick und erhobenen Zeigefinger. Darüber prangt an der Scheibe der Schriftzug mit einem abnehmenden Zähler: „Nur noch 114 Mal schlafen“. Das wird zahlenmässig schon stimmen, ich habe es nicht nachgezählt, aber in dieses sprichwörtliche Uhrwerk hinein greift heute auch meine Tagespost und liefert mir einen, in sprachlicher Eleganz aufgemachten Warenkatalog mit der laufenen Nummer 25 – ohne Eichenblätter und sonstiges Zierzeug wohlgemerkt.

Woran man merkt, dass der Sommer langsam zu Ende geht, ist, man sich nun Zeit nimmt, dieses Schöpfwerk von Ideen in die Hand zu nehmen, vielleicht aus Interesse oder aus dem Gefühl heraus, das die großen Dinge des Jahres schon gelaufen sind, und um das zu verkraften oder noch etwas ganz Anderes zu finden, könnte einem das eine oder andere in diesem Buch vielleicht noch helfen. Da weiss man, was was man (noch) hat, bevor die roten Quälgeister kommen.

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