Ach Adam

Da rasen drei Kleinwagen über eine Wüstenstraße. Auf den Dächern liegen schreiende junge Menschen, Arme und Beine von sich gestreckt und geniessen den Wind und das Fahrgefühl. Nein, dies ist keine Werbung für Zalando, also die mit dem Glück und dem Schreien, aber eine aus einer verwandten hedonistischen Ecke.

In den Werbetrailern für individuale Mobilität kommt in den seltensten Fällen der Mensch direkt vor. Immer steht das Produkt im Mittelpunkt, also das Auto und die Technik. Ab und zu steht der Mensch irgendwie passivisch daneben wie eben im „Freude durch Fahren„. Der Opel Adam macht es dann ein bißchen anders. Hier liegt man auf dem Dach, geniesst Wind und Sonne und die Blicke der Fremden – im Kinotrailer zwei Indianer zu Pferd, die wenig später selber auf den Autodächern fahren. Und ein wenig erinnert mich diese lebendige Szene an andere witzige Bilder, wie die von z.B. Gauloises – leider inzwischen verboten.

Aber so ganz trauen die Bilderschaffenden ihrer eigenen Botschaft offenbar doch nicht. Denn im Abspann des Trailers finden sich die folgenden Zeilen: „Bitte die im Film gezeigten Szenen nicht nachmachen. Sie wuren mit Profis auf einer abgesperrten Straße gedreht. Kein Top-Model, Top-Indianer oder Top-Pferd kamen zu Schaden.“ Heißt das nun – ist alles Schmarrn, alles Blödsinn, ist das hier transportierte  Lebensgefühl nur Fiktion, also gar nicht echt. Und, auch die Frage sei erlaubt – gibt es das Auto überhaupt, und die Pferde und die Indianer mit ihrem Mut, es den Bleichgesichtern gleichzutun? Keine Ahnung, aber vielleicht muß man diesem Werbetrailer mit einem anderen ein wenig auf die Sprünge helfen. Dann wird vieles klar. Denn mittels Energie und Kraft, Mut und so einfachen Dingen wie Schokoriegel werden manche neuartige und andersartige Fortbewegungsmittel gar nicht mehr benötigt.

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