Der Teufel

Ich weiß gar nicht, ob ich darüber schreiben darf. Was ich gerade erlebt habe. Auf dem Wehofener Feld in Dinslaken an der Emscher. Rauch, Qualm, eine Menschenmenge, die um einen Altar gruppiert war. Zwei Kleinwüchsige, die Zirkusmusik machen  – auf Geige und Akkordeon. Ein Priester, der Litaneien murmelt und ein freier Geist, ein Schamane, frei in seiner Art mit einer Wolldecke als Umhang. Er grüßt und segnet die Himmelsrichtungen. Zündelt Fackeln an. Holt sich dann einen Eimer voll mit Emscherwasser und giesst diesen in ein Loch. Dann als Rauch und Zauber am größsten sind, scheint der Altar zu explodieren. Ich sah eine rote Gestalt hervorbrechen und nach Menschenart das Weite suchen. Man raunte, das sei der Teufel gewesen. Der dann irgendwo hier an der geraden und geplanten Emscher gelebt hat. Puuh.

Aber ich frage mich auch, was ist in der Zukunft. Jetzt ist er erst einmal weg. Aber wirklich endgültig – und was ist, wenn er zurückkommt? Und können wir ihn an einer neuen und renaturierten Emscher überhaupt jemals noch finden und in die Schranken weisen. In dieser Natur wird man sich gut verstecken können. Und dann? Dann werden wir offenbar mit ihm zusammen leben müssen. Irgendwie. Schöne Aussichten! Schlimme Aussichten! Und deswegen weiß ich nicht, ob ich das schreiben darf.

Update:
Ich darf es nicht schreiben. Von nun an werde ich verfolgt!

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