Toll Herr Link

Am kommenden Sonntag läuft der neue Schimanski: („Schimanski: Loverboy“, Sonntag, 20.15 Uhr, ARD). Auf Spiegel online gibt es ein Interview mit Götz George über den den Film und über den Pott. Das sind sicherlich unbequeme Worte, die einen Duisburger Stadtpolitiker sofort zum Widerspruch reizen. Was sie natürlich machen. Die WAZ zitiert den Oberbürgermeister Sören Link  „gerade weil sie Ecken, Kanten und Probleme habe und – wie George alias Schimanski – ’nicht glatt poliert ist‘, liebe er seine Heimatstadt, so Link. Zugleich weist er auf die schönen Seiten Duisburgs hin: die Sechs-Seen-Platte, den Landschaftspark, die Skulptur Tiger &Turtle oder die neue Innenstadt. „Das wären doch mal Kulissen für den nächsten Schimanski.“ Wäre aber langweilige Kulissen! Und andere Kulissen gibt es genug.

Und die Stadtmarketing macht nichts anders als sie machen muß – sie muß schönreden: „Gelassen bleibt auch Uwe Gerste, Chef von Duisburgs Marketinggesellschaft: ‚Götz George ist halt wie Schimanski, ein bisschen ruppig und immer gesellschaftskritisch. Er hat schon immer polarisiert. Das muss man nicht so ernst nehmen, zumal das Interview wohl auch Promotion für den Film ist.'“ Aber hat Schimanski das überhaupt nötig.

Und nochmal zu Link zurück. Die sorgfältig zitierten Schönheiten der Stadt, die Pfründe, mit denen zu wuchern wäre, sind tatsächlich nur noch austauschbare Kulissen: „Nein. Immer wenn ich da wieder auftauche, fragt mich der Bürgermeister: Na, ist unsere Stadt nicht schön geworden? Aber Duisburg ist inzwischen von keiner anderen deutschen Stadt mehr zu unterscheiden, es sieht aus wie in Köln oder Düsseldorf.“ Wo er recht, hat er recht.

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