Money machen

Das Klingeln der Kassen in der Musik von Pink Floyd klingt heute seltsam antiquiert, ein mechanisches Geräusch, das den Abschluß eines Zahlungsvorganges beschreibt. Die Registrierkasse ist heute fast lautlos, der Drucker spuckt leise das Faxpapier aus und selbst Manufactum bindet sich diesen Teil der Geldgeschichte nicht ans Bein.

Und so heisst es auch treffend interpretatorisch zur Musik: „Money behandelt die Freude am Geld und die Gier nach Reichtum, gleichzeitig aber auch die Ernüchterung, als weniger wohlhabende Person im Schatten von Reichen zu leben. Die Macht des Geldes und der damit verbundene Einfluss seiner Besitzer kann groß sein, ist aber vergänglich und kann Menschen verderben. Mit dieser Botschaft fügt sich Money in das Gesamtkonzept des Albums The Dark Side of the Moon ein, das sich mit Dingen und Situationen beschäftigt, die einen Menschen wahnsinnig werden lassen können.“

Aber Geld und dessen mannigfaltige Derivate sind eigentlich viel leiser. Und so spiegeln sich in meinen Brillengläsern wandernde Zahlenkolonnen, die ich aufgrund ihrer Eigenständigkeit faszinierend beobachte und die, wenn es gut läuft und mein Projekt gut eingeführt ist, nach meinen Regeln, sich empor heben. Ich bin Gott!

Nein, so wird es natürlich nicht im Film „Master of the Universe“ von Marc Bauder gesagt. Aber irgendetwas in dieser Richtung steht zwischen den Zeilen. Denn der Ex-Banker Rainer Voss gibt dem Zuschauer in der Doku/Reportage faszinierende und gleichzeitig beängstigende Einblicke in die Branche der Banker. Er gibt Informationen aus einer Welt, man kann auch sagen aus einem geschlossenem System preis, die bisher so noch nicht veröffentlicht wurden. Eine Innenperspektive aus einer anderen Welt, einer Parallelwelt, die sich bereits damit zugange ist, alle anderen Welten zu erobern und in ihrem Sinne auszusaugen; nur im Moment lebt und selbst den erfolgreichen Bänker am Ende seiner vorgesehenen Betriebsdauer entsorgt.

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