Sprühbräune also

Es ist immer wieder schön sich mit den wunderbaren Nuancen der Sprache auseinanderzusetzen, mit verbalen Neuschöpfungen, und deren Einordnung in den gelebten Alltag, der nicht nicht immer doch reibungslos vonstatten geht. So auch gestern, als ich auf das Wort Sprühbräune an einer Straße gestossen bin. Genau Sprühbräune, das genau klingt wie Sprühsahne und wahrscheinlich sogar auch die gleiche Konsistenz hat. Aber weniger sichtbare Nebenwirkungen. Sprühbräune also. Was natürlich auch eine Art Antiagingspray sein kann, denn die natürliche Bräune durch Sonne gewonnen wird heutzutage wegen der UV-Strahlen und der damit verbundenen Gefahren kriminalisiert. Übersehen wird dabei aber, das diese Bräune durch wirkliche Entspannung entstanden ist und nicht nur durch ein Auftragen designtechnischer Natur auf eine menschliche
Versuchsanordnung. Sprühbräune also. Und dann ist da in meinem Versuch dieses Wort und Begriff zu verstehen noch die zeitliche Nähe des Fundwortes an diesem Brückentagswochende gerade nach dem christlichen Fest Fronleichnam, das aus sprachlichem Unverständnis immer auch als „Happy Kadaver“ bezeichnet wurde. Sollte somit also bereits in dieser Formulierung eine tiefe stillschweigende gesellschaftliche Nichtakzeptanz eines entspannenden Sonnenbades liegen und das schon seit Jahren. Ein durchaus interessanter Gedanke. Sprühbräune also!

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