Think

Wie gehe ich mit diesem appellativen und analogen und unmessbaren Zeug eigentlich um, nämlich der Aufforderung zum Denken als Selbstzweck, das quer über den Bürgersteig geschrieben ist. THINK. Zugegebenermaßen bin ich fast wegen der Aufforderung ein bißchen verstört. Ich!? Bin ich wirklich gemeint? Als Subjekt. Aktiv. Ohne helfenden Algorithmus, der für mich vorstrukturiert und mich belohnt, und meine Welt in Sachen Multiple Choice erweitert. Und so haben mich die kleinen Helferlein des digitalen Alltags voll im Griff. Sie messen u.a. die Menge des Bring-In am Glascontainer und „mittels einer Erkennungssoftware und über das im Smartphone integrierte Mikrofon wird automatisch ermittelt, wie viele Flaschen entsorgt wurden. Dies geschieht durch eine Analyse des Pegelunterschiedes. Bei Ausfall des Mikrofons ist außerdem eine manuelle Korrektur möglich. Die Mengen werden anschließend mit dem angemeldeten Account registriert. Sammelstände können zudem auch über soziale Netzwerke wie etwa Facebook und Twitter geteilt werden. Hat man all sein Glas entsorgt, bedankt sich die App mit ermunternden Audiobotschaften von einem schlichten „Danke“ bis hin zu Jubelrufen. (…) Unter allen Sammlerinnen und Sammlern werden monatlich iTunes- und Play-Store-Gutscheine verlost. Damit soll ein zusätzlich Anreiz geschaffen werden, um Glasrecycling attraktiver zu gestalten.“ WOH! Umweltschutz mit schlichter Belohnungskultur macht die Welt besser. Dabei geht viel viel einfacher. THINK.  Denke doch einfach mal über den Blödsinn in Deiner Umwelt nach und handele dann. Aber analog!

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