Siegfrieds weiße Stelle

Vonne Siegfried seinen Auto seine weiße Stelle, die ist im übertragenen Sinne unter dem seiner Arbeit entledigtem Plantanenblatt auf dieser – auch weißen – Motorhaube zu finden. Hier scheint es nur ein optischer Störfaktor zu sein, scheinbar, und kein direkt funktioneller, meint man. Das hingegen bin u.a. ich gewesen, der ich die Wunde des Herrn Siegfried, bzw. und des Autos, sah und fotografierte und daraufhin harsch angegangen wurde, „was und warum fotografieren Sie denn da.“ Nun ja, Wunden, Fehlstellen, Löcher, Linden-, pardon Plantanenblätter sieht und fotografiert man halt eben nicht einfach so. Die werden eben übergangen. Weiter so! So ist das in dieser schön normierten Gesellschaft. Man könnte das auch mit den Worten des Sozialpsychologen Harald Welzer gut beschreiben: „Die digitale Epoche dagegen nichts mehr in ihrem visionären Vorratsschrank als immer weitere Gadgets zur Erhöhung von Bequemlichkeit mittels Fremdsteuerung und Kontrolle. Sie liefert schon jetzt die perfekte Ausstattung für eine sedierte Gesellschaft fantasiefreier Konsumzombies, denen jederzeit gesagt wird, was sie als Nächstes wünschen sollen.“ Nichtglück ist schon ein Offenbarungseid.

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