Dislike in Hamburg

Ich weiß, der Vergleich hinkt ein bißchen, aber beim Lesen der Meldung über die Ereignisse an der Facebook-Zentrale in Hamburg  – ein „Dislike“ ist übrigens anders als ein „Like“ eine individuelle und ungeplante Gestaltungs- und Bewertungsarbeit – kommt mir ein ganz anderes und historisches Bild in den Kopf; nämlich im wesentlichen um die Auseinandersetzungen der 68er mit der Springerpresse und der Kampagne „Enteignet Springer!“. Damals wie heute geht es um die Meinungsführerschaft der Masse, die heute nur noch mathematisch und algorithmisch abgebildet wird. Aber eben diese Werte speisen sich nur aus der Masse. Was viele gut finden oder gefällt, gefällt Herrn X und Frau Y mit angrenzender Wahrscheinlichkeit auch gut.

Die Gier nach dem Fetzen Aufmerksamkeit ohne nach Inhalten zu fragen ist, und sich damit unter die Fittiche einer amerikanischen Meinungsmachermaschinerie zu begeben, ist schon skandalös. Und diese Maschiniere hat natürlich nichts Besseres zu tun, als regelmäßig an den Stellschrauben der AGB zu drehen, Google macht es im übrigen ähnlich, und heraus kommen dann so hilflose Befreiungsversuche der Nutzer wie der Folgende:

„Dear Facebook,Ich erkläre hiermit folgendes: heute 13.Dezember 2015, in Reaktion auf die neuen Facebook Richtlinien. Gemäß den Artikeln l. 111, 112 und 113 des Strafgesetzbuchs, geistiges Eigentum, erkläre ich, dass meine Rechte an allen meinen persönlichen Daten, Zeichnungen, Bilder, Texte etc… nur bei mir liegen. Veröffentlicht auf meinem Profil ab dem Tag, an dem ich mein Konto erstellt habe. Die kommerzielle Nutzung erfordert vorher meine schriftliche Genehmigung !“

Um im historischen Bild zu bleiben, heißt das weiter Springer-Presse oder Bild-Zeitung zu kaufen und sich folgerichtig über die Lügeninhalte aufzuregen …

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