Willkommen in Pjöngjang

Nicht jedermanns Geographiekenntnisse sind fit und wissen sofort Bescheid bei Nennung dieses Namens. Ist auch nicht unbedingt wichtig. Und ich bin auch noch nicht da gewesen, wenngleich dies fotografisch sicherlich ein spannender Ort wäre, geometrisch, radikal und geplant wie es etwas Andreas Gursky vorgemacht hat. Aber dieser Ort ist von großer Bedeutung und schafft es immer wieder in die Schlagzeilen der Weltgeschichte. Und dann steht da oben so ein komischer Mann und verbreitet seine Visionen zur Weltveränderung. „Was dann folgte, entsprach einem einfachen Muster: Immer jeweils eine Frage zu einem Facebook-Produkt oder -Projekt, dann eine zu einem kritischen Thema, dann eine persönliche Frage. Nachfragen waren nicht erwünscht, Pressefragen auch nicht,“ schreibt die Zeit über eine eigenwillige Veranstaltung.

Warum machen wir das. Warum schaffen und nähren wir Götter, die wir dann nicht mehr loswerden. Und die drumherumstehenden können nur noch applaudieren, nicken oder abhauen. Wir sind gegen TTIP, einem System, das schon in der Beschlußfassung zutiefst antidemokratisch ist, aber folgen in vielem anderen einem amerikanischen Sendungsbewußtsein bewußtlos, das regelmässig ganze Staaten zerstört. Denn alles ist doch so praktisch und durchprogrammiert und es läßt sich schnell und individuell Geld damit verdienen. Brot und Spiele. Nun ja. Aber das ist doch alles ganz weit weg, denn „die Townhall Q&A schließlich war ein Moment der Volksnähe, inszeniert von Anfang bis Ende“ und die lag nicht wirklich in Berlin sondern systemisch mehr in Pjöngjang. Das ist in Nordkorea. Wo der Glaube an die Führer noch groß ist. Und noch wachsen kann. Lieber Marc, da mußt du dich dringend drum kümmern. Die brauchen Dich. Ich brauch dich nicht. Aber ich gehöre wahrscheinlich auch nicht zu deiner Zielgruppe. Das können Dir deine Datenbankexperten wahrscheinlich längst sagen.

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