Gerade las ich „Klarer Kurs bei der Zuwanderung – Humanität, Ordnung, Begrenzung“ , die jetzt die blau-weiße Einheitspartei in Deutschlands Süden – lautstark, leise geht nämlich nicht – propagiert. Und parallel dazu wird das Wort Leitkultur wieder in die Schlagzeilen gehoben. Schön, aber ein wenig zu einseitig gedacht, denn es handelt sich in diesem Fall nur eine Leidkultur am Anderen und im wesentlichen um eine Marketingaktion gegen die Stille und das Vergessenwerden. Nicht Horst?
Und genauso weißt Du auch, das Dein Wort Leitkultur längst da und in aller Munde ist, nur nicht in dem Zusammenhang, wo es Dir passt. Denn Leitkultur ist immer gerade das, was mir nützt. Mich weiterbringt. Und nur mir. Da ist der Marc schon weiter. Mit dem spielen sie alle. Dem – und seinen Algorythmen – reden sie nach dem Mund, verbiegen, opfern und verklicken sich. Denn der bringt mir einen Mehrwert. Und ist damit die Leitkultur. Und kann sich deswegen auch so ein bißchen erlauben mit der Delete-Taste in der Geschichte rumzuspielen; in diesem Fall bei einem historischen Foto aus dem Vietnamkrieg, das Phan Thị Kim Phúc zeigt, wie sie als Kind 1972 nackt vor einem Napalmangriff flieht. Was wahrscheinlich das Problem war. Nämlich dieser Leitkultur.
Wenn der verstorbene Apple-CEO Steve Jobs neue Produkte präsentierte, ließ er gerne einen Satz folgen: „It just works.“ Heißt, es funktioniert. Ihr werdet euch schon dran gewöhnen. Seid still. Ihr kriegt doch schließlich was zurück. Stand gerade heute erst wieder in der Zeitung. Indirekt. Bei der Präsentation von neuen Produkten dieser Familie dieser Leitkultur!
UPDATE: Nun ist alles zurückgenommen. Das Foto ist wieder da. Zensur findet nicht (mehr) statt. Natürlich ist das alles nur ein billiger Zwischenfall in der erfolgreichen Timeline von Facebook itself. Es ändert sich aber nichts. Überhaupt nichts. Das Problem mit dieser Form der Leitkultur bleibt aber bestehen. Und jetzt Business as usual!