In der Welt sein

In der Welt sein; ist das eigentlich Heidegger oder was? Dieses Sein und Eingebundensein in Systeme sozialer oder ökonomischer Natur. Oder Mischungen, im Regelfall aber mit fliessenden Grenzen. Das ist ja so modern, wie ich gerade der SZ entnehme: „Damit die Selbstausbeutung nicht zu offensichtlich wird, wird die berufliche Tätigkeit zur primären Identitätskategorie erhoben. Der Job dient nicht mehr nur der Existenzsicherung und Bedürfnisbefriedigung. Nein, er wird der zentrale Bestandteil des Selbst.“ Wie schön und wie gut. Hinzu kommt der Zeitgeist. Wenn die überwiegende Mehrheit diese Lebensweise glorifiziert oder zumindest hinnimmt, hat jegliches Abweichen negative Konsequenzen. Okay, aber gerade habe ich ein neues Gefühl bekommen, wirklich wieder einmal  in der Welt zu sein; mein Supermarkt bietet ab sofort WLAN an. Nur, was soll ich damit. Vielleicht schauen, ob mir mein Chef geschrieben hat. Oder selber Chef sein, indem ich QRCodes in eine Einkaufsliste und -auftrag scanne, den mir dann, ausgeführt nämlich, ein armer berittener Bote die Treppen hochschleppt. Während ich Yoga mache und am zentralen Bestandteil meines Selbst arbeite.

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