Fritzlar

Allgemein bekannt sein dürfte der Spruch „Lügen, das sich die Balken biegen“. Als Kind des öfteren gehört genau wie den mit den kurzen Beinen. Aber die schiefen und gebogenen Balken verfolgten mich heute auf Schritt und Tritt im hessischen Städtchen Fritzlar, wo ich um die Mittagszeit Einkehr gefunden hatte in der Pizzeria Taomina. Welch ein schönes Wort Einkehr, das den wahren Wert der Konstante ‚t‘ wie Zeit in Bezug auf das sich leerende Weinglas und meine immer drängenderen Frage nach meinem bestellten Mahl außen vor ließen. Und mit jeder positiv mitgeteilten Antwort des ‚bald‘ schien das mittelalterliche schiefe Gebälk der Stadt mir sympathischer zu werden. Ich verstand. Genau. Die Stadt und die Lügen und nicht nur in der Geschichte. Genau wie nebenan. In der evangelischen Minoritenkirche fand ich später im Gottesdienstraum einige dieser in Stein gehauenen Weltkriegsdevolotionalien in 4×3 Meter. Vaterland und Ehre kommen noch oben drauf. Und wieder ist da dieses Knarren im Gebälk. Seltsam?

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