Shohizinda

In Samarkand beginnt man unweigerlich über die Länge und Dauer und Einfluß von Kulturen zu spekulieren. Denn die Timurschen Grabmäler hier – wie etwa die Nekropologe Shohizinda mit ihren türkisen und orangen Kachelstrukturen – entstanden u.a. im 15. Jahrhundert. Das ist lange her. Dagegen weist eine gut sichtbar getragene Plastiktüte einer italienschen Besucherin mit der Aufschrift „IPhone 6“ auf einen sehr neuzeitlichen Kulturbegriff hin, dessen Entstehung noch nicht so lange her ist. Das Ende dieses Kulturkampfes ist offen und könnte Teil eines Wunschgedankens sein. Denn gemäß einer Überlieferung soll man beim Hinaufgehen zur Shohizinda die Stufen zählen und sich die Zahl merken. Wenn man die Treppe später wieder hinab geht, soll man die Stufen erneut zählen. Kommt man auf die gleiche Anzahl, dann hat man einen Wunsch frei. Meine Zahlen stimmten überein.

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