Handschlag

Ach der Handschlag,diese symbolische Geste, des Bekanntseins und oder -machen. Gerade erst vor großartiger Kulisse. Vor den tausenden Kreuzen der Soldatenfriedhöfe von Verdun und dann das Lippenbekenntnis zu Europa und Versöhnung und das so etwas nie wieder passieren darf. Wird es auch nicht. Denn eine Kultur des Mahnens und der Betroffenheitsindustrie wird uns an den entsprechenden Tagen stets daran erinnern. Leider ist dieses Scheuklappensystem aber kein System für die Zukunft. Denn dieser Krieg hat Europa längst verlassen. Und die beiden Länder, die sich einst bekämpfen, sind Verbündete und mehr oder weniger Freunde und führen wieder Krieg. Früher hieß es „Gott mit uns“, das auf den Koppelschlössern der Soldaten des deutsches Kaiserreiches zu finden war und durch das Hinzufügen von Gott die unbedingte Richtigkeit des eigenen Handelns unterstrich – systemisch gibt es da durchaus Parallelen zu anderen Ländern und Religionssystemen – heute geht es um Freiheit, Demokratie und Freihandel und damit um die unbedingte Expansion des Eigenen und Richtigen. Das ist dann nicht viel weniger als ein positiv verpacktes Kriegsvokabular und -Handeln mit den bekannten dramatischen Folgen. Und das friedliebende Europa feiert unterdessen sich selbst – und macht einfach weiter so

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