Kein Geld, kein money

Auf einem Plattencover der Rockgruppe „Zoff“ aus den 80ern, waren die Bandmitgliedern am heimischen Küchentisch zu sehen. Mit Bratkartoffeln, Bierflaschen und Mutti, die das alles angerichtet hat, natürlich in der obligatorischen und figurbetonten Kittelschürze aus Perlon oder Dralon. Man feierte, freute sich und trank. Eine Person hingegen arbeitete und lieferte. Mutti.

Jahrzehnte danach titelt eine Zeitung heute „Hart, Härter, Mutti“ und meint natürlich nicht die Bratkartoffelnmutti, die damals auf dem Plattencover zu sehen waren, sondern eher eine andere Mutti, die nämlich liefert, die sich durchsetzt. Und damit sind wir in der trübseeligen Tagespolitik der Pakete und Versprechungen, Lügen, Täuschungen und Selbsttäuschungen. Und da Mutti mittlerweile semantisch auch ein direkt personenbezogener Begriff ist, könnte ich in Analogie zur oben geschilderten Szene mit am Tisch sitzen, wo Jahrzehnte später diesselbe Rockgruppe weltmännisch über das schöne Sauerland singt.

Ich will aber nicht an diesem Tisch sitzen und so betüddelt werden. Heute, jetzt wo andere Seltsames gestalten und allen Visionen ein Ende bereiten. Und so mache ich aus „Hart, Härter, Mutti“  lieber ein „Aus, Vorbei, Europa“, denn auch bei anderen Song von Zoff heißt es schon „Kein Geld, kein money …„.

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