Moderne Stadtlandschaften

Alfred Wolfenstein beschreibt in seinem 1914 entstandenen Gedicht „Städter“ die Stimmung und Atmosphäre der modernen Großstadt und deren Auswirkungen auf die Empfindungen der Menschen.

Dicht wie die Löcher eines Siebes stehn
Fenster beieinander, drängend fassen
Häuser sich so dicht an, dass die Straßen
Grau geschwollen wie Gewürgte stehn.

Ineinander dicht hineingehakt
Sitzen in den Trams die zwei Fassaden
Leute, ihre nahen Blicke baden
Ineinander, ohne Scheu befragt.

Unsre Wände sind so dünn wie Haut,
Dass ein jeder teilnimmt, wenn ich weine.
Unser Flüstern, Denken … wird Gegröle …

Und wie still in dick verschlossner Höhle
Ganz unangerührt und ungeschaut
Steht ein jeder fern und fühlt: alleine.

Ausgehend von diesem Gedicht ist das Thema einer Ausstellung im „d-52.raum für zeitgenössische kunst“ in Düsseldorf die moderne Stadtlandschaft 100 Jahre nach Entstehung des expressionistischen Gedichts. Dabei geht es nicht um eine Illustrierung des Gedichtes, sondern um Werke, die thematisieren, wie sich das Bild der modernen Stadtlandschaft des 21. Jahrhunderts, das Lebensgefühl und das soziale Leben in der Bildenden Kunst widerspiegelt. Im Mittelpunkt steht nicht der Mensch als Ausdrucksträger, sondern seine urbane Umgebung, die sowohl aus Innen- als auch Außenraum bestehen kann.

In der Ausstellung sind auch Bilder von mir zu sehen. Herzliche Einladung!!

1. Juli bis 31. Juli 2011
Öffnungszeiten: Freitags 17:00 bis 19:00 Uhr, Sonn- und Feiertags 15:00 bis 17:00 Uhr
Vernissage Freitag, 1. Juli ab 19.00 Uhr

d-52.raum für zeitgenössische kunst
Rather Straße 52
40476 Düsseldorf
Telefon 0211.69 85 532

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