Im Oktober mache ich aus vielerlei Gründen mal wieder auf den Weg in die deutsche Hauptstadt. Da ich mit der „Deutsche Bundesbahn“ aufgewachsen bin, werde ich natürlich auch diese benutzen, respektive den Nachfolgebetrieb „Die Bahn“. Das sind von hier etwa vier Stunden Fahrzeit, die man für vielerlei Dinge nutzen kann: lesen, arbeiten, schlafen, für eines leider kaum noch – sich-dem-Reisegefühl-durch-bloßes-aus-dem-Fenster-schauen-hinzugeben.
Geschwindigkeit und Reisegefühl können es nicht miteinander, also hat sich die Geschwindigkeit durchgesetzt und sich zu ihrem eigenen Schutz mit Zäunen umgeben. Auch wenn diese manchmal Fenster haben, ist ihr Vorbeiziehen lange nicht so interessant wie etwa die neuen bunten Lärmschutzwälle an der A40, die vor Farbe und vor Wortreichtum („Rahn schießt“) nur so sprühen und spröden.
Also, an meinen ersten-Klasse-Sitz gefesselt, werde ich 4 Stunden mir selber verbringen. Zweifelsohne attraktiv ist der Gedanke, was auf dieser Fahrt noch alles passieren kann, welche Mitreisenden werden in meiner Nähe sein, sind dort interessante Menschen dabei, usw. Dieser Gedanke kommt mir heute nach dem Lesen einer Zugbegegnung zwischen Leon de Winter und Dr. Thilo Sarrazin – ein interessantes und anregendes Gespräch über Gott und die Welt
Und im Hinblick auf mögliche Begegnungen sollte ich jetzt – auch weit im Vorfeld – schon meine Koffer packen und überlegen, was dort hingehört. Was soll ich mitnehmen – was macht mich aus? Es ist sicherlich keine Fischgräte, aber ich arbeite noch daran.