Die Zone

Stalker entstand in den Jahren 1978/79 als fünfter Spielfilm des sowjetischen Regisseurs Andrei Tarkowski. (…) Ausgangspunkt der Handlung ist eine in Zeit und Ort nicht näher beschriebene Stadt, die am Rande eines als „Zone“ bezeichneten Gebietes liegt. In dieser Zone geschehen seltsame Dinge, es gibt rätselhafte Erscheinungen, deren Ursache zum Zeitpunkt der Handlung schon Jahre zurückliegt und nur vermutet werden kann. War es der Besuch einer außerirdischen Zivilisation oder ein merkwürdiger Meteoriteneinschlag – man weiß es nicht. Das Gebiet wurde evakuiert, abgesperrt und steht unter schwerer militärischer Bewachung. Der Text im Vorspann dazu lautet:

‚>was es war? Der Fall eines Meteoriten? Der Besuch von Bewohnern des menschlichen Kosmos? Wie auch immer, in unserem kleinen Land entstand das Wunder aller Wunder?– die ZONE. Wir schickten sofort Truppen hin. Sie kamen nicht zurück. Da umzingelten wir die ZONE mit Polizeikordons?… und haben wahrscheinlich recht daran getan?… im übrigen? – ?ich weiß nicht, ich weiß nicht?…‹? Aus einem Interview des Nobelpreisträgers Professor Wallace mit einem Korrespondenten der RAI.'“ (Wikipedia)

Das mutet alles sehr bekannt an, war Anfang der 80er Science-Fiction und das nur bis zum April 1986. Dann passierte Tschernobyl und jetzt im Jubiläumsrausch wird die Zone wieder geöffnet – für Touristen. Mag sein, das man marketingmässig einem Mysterium so entgegenwirken will, das hatte zuvor schon ein Computerspiel mit dem Titel „S.T.A.L.K.E.R.“ versucht.

Jetzt gibt es in der ZDF Mediathek einen 30min Film über den Besuch der Zone mit dem ungewöhnlichen Titel „S-Bahn-nach-Tschernobyl„. In dem Beitrag, der skandalmässig nachts um halb eins lief, so das man den Programmverantwortlichen nur das Wort Mut entgegenschleudern kann, geht es in verschiedenen Sequenzen um die heute noch dort beschäftigten Arbeiter, das Schicksal der ehemaligen Liquidatoren und Touristen und Zonenreiseführer.

Nur als kompletten Blödsinn kann ich eine weitere Sequenz eines Hubschrauberfluges bezeichnen, die sinngemäß verbal damit endet, das man sich mit dem Fluggerät nicht weiter als 5 Kilometer an Sakropharg drankommt, da sonst Flugabwehrraketen ausgelöst würden. Gleiches gilt für ein Kurzinterview im Kontrollraum des Blockes 4, das mit den Worten „Wie haben 5 Minuten“ (wegen der Strahlung) eingeleitet wird. Wer hat sich diesen Blödsinn im Script nur ausgedacht? Denn es müssen nicht immer Bilder und Worte und Bewegungen (des Mikrofonträgers) sein. Manchmal reichen nur Bilder, manchmal nur Worte, so etwa wie dieser Satz irgendwo im Film: „Aus der Reise in die Vergangenheit ist nach Fukoshima so etwas wie eine Reise in die Zukunft geworden.“

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