Das Wesen des Suppenkaspers ist die der grundlegenden Verweigerung und nicht die der platten Affirmation von Fortschritt, Umsatz und Gewinn von vielen Blogs, Facebook und Instagram. Das Notorische „meine Suppe ess’ ich nicht!“ ist ein extremer Abgrenzungsprozeß gegen alle anderen sozialen Strukturen, die geradezu einen aufoktroyieren Charakter haben. Die Verweigerung in diesem Text von Heinrich Hoffmann ist so extrem das sie auf die Dauer über die damals noch kaum bekannte Magersucht bis hin zum physischen Tod führt. Diese ganze Geschichte ist natürlich extrem moralisch.
Interessant daran ist, das sich an diesen moralischen Gründen wenig bis gar nichts geändert hat, ja das sie sogar aktueller sind als gedacht. Denn vor einigen Tagen las ich, das mittlerweile die Nichtteilnahme an und in sog. „sozialen Netzwerken“ – die ich bewußt so schreibe, wie die BILD-Zeitung die „DDR“ immer gekennzeichnet hat – soziale Nachteile für den Einzelnen mit sich bringt. Der größte Teil von ursprünglich persönlicher Kommunikation ist mittlerweile freiwillig in diese geschlossenen und überwachten Räume umgezogen. Und es wird immer noch mehr. Ist alles eine große Pinwand, ein großer Tisch, wo sie alle reden – und dazu noch durcheinander.
Und da ist er wieder – der Suppenkasper, der erst Dicke und dann der Teilnahmeverweigerer an diesem Spiel und dieser Kommunikation und des angeblich Mitmachenmüssens. Und nichts gemerkt, ich schreibe hier nicht nur soziologisch und philosophisch. Ich schreibe über Dich und mich. Ende offen!!