Ach, heute ist wieder so ein Tag, von dem sich trefflich behaupten läßt „alles grau in grau“. Wobei Nicken als Zeichen der Zustimmung nicht einmal erwünscht ist, denn Bewegung beeinflusst die Wahrnehmung und führt vielleicht noch zu einem positiven Gefühl. Das hole ich mir doch lieber woanders. Etwas in der Zeitschrift Flow, Ausgabe 21, denn dort gibt es einen Artikel, der mit den Worten betitelt ist: „Wie schön, es regnet“. Wie blöd, das es da aber nur um Sommerregen geht. Zumindestens die Textbezüge von Woody Allen, Morrissey und auch Frank Capra lassen sich nur schwer auf das derzeitige Außen übertragen. Das wäre sonst eine sehr gewagte Transferleistung. Und so komme ich heute mit dieser Poesie nicht mehr weiter.
Regenwetter hat also eine eigene Schönheit, man muss sie nur entdecken. Wenn das nächste Mal ein Schauer herunterkommt, während ich mit dem Rad unterwegs bin, werde ich versuchen, daran zu denken. Ob es mir dann gelingt, meinen Widerstand gegen das Nasswerden aufzugeben? Wie damals als Kind, als ich im Regen tanzte? – Ich hoffe es sehr.
Diese Schönheit kann man in besagten Artikel in ganz besonderer Weise entdecken. Nirgendwo steht aber etwas davon wie einfach mal das Fenster aufzumachen und sich hinzusetzen und zu hören. Einfach nur so. In althergebrachtem Flow. Schade. Sondern um den Regenwettergenuß sofort zuhaben, darf für den modernen und medialen Stadtbewohner natürlich der Link zum Soundclip als Sehnsuchtsraum mit Erfüllungsgarantie nicht fehlen.
Stundenlang dem Regen lauschen: Zum Meditieren oder Einschlafen. Such mal auf Youtube nach Rain Sounds.
Wenn ich Dich doch davor beschützen könnte … es bleibt also „alles grau in grau“.