The show must go on

Ein Glück, der 12. Juni ist überstanden; Bilderwelten über Bilderwelten, schwer triefend, dass die Zellstofffasern moderner Kosmetikprodukte echt gefordert sind. Nicht nur aus der Sicht von Fox News. Soviel bedarf es zur Fundierung einer echten Männerfreundschaft. Ey Cowboys, that’s it. Und nun?

Nur wenige Tage sind jetzt Ruhe bis zum nächsten Bildersturm. Nena zeigt derweil sich mit 99 echten Luftballons auf der Titelseite einer kostenlos verteilten Boulevardzeitung, die den Titel „Anloges Twitter“ durchaus verdient hat und die Weltenseglerin Laura ist dort positiv als Werbeikone bei der deutschen Bank untergekommen. Und das Warmlaufen hat schon begonnen, das auf Vorratkaufen von Dingen, die temporär eine Spektrumsverengung (RGB, CMYK, o.ä.) auf nur drei wirkliche Farben zeigen. Das macht extrem müde. Nebenbemerkung: was wird denn aus den deutschen Fanartikeln, wenn Nordkorea demnächst als Billiglohnland ausfällt? Dort kommt nach dem großartigen Video von Donald jetzt die Ware Fortschritt an. Und das macht die Preise kaputt. Aber was soll es, wenn es wie der Hamburger Architekt Volkwin Marg, dessen Büro an der Errichtung zahlreicher Stadien beteiligt war, lakonisch meint, hier gehe es eben darum, „eine inszenierte Massenhysterie kommerziell abzuschöpfen“. Meinem Fernsehen hat das jedenfalls gerade nicht gut getan.

Und nach dem 17. Juli falle ich dann in eine Depression. Alles so schön grau hier plötzlich. Dann setze ich mich mit einem Bier, garantiert kein Fernsehbier, an die Ruhr, gucke aufs träge dahin strömende Wasser. An einem Ast am Ufer stört aber diese Idylle ein Papierstück, so das ich mein Gesichtsfeld pragmatisch bereinigen muss. Wenn ich das nur nicht gelesen hätte … drauf steht „Unsere Kurse zum richtigen Om“. The show must go on. Das wussten schon Pink Floyd 1979. Das ist ziemlich dystopisch.

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