Im Grunde war es doch abzusehen, das das nichts bringen würde. Was aber keine Entschuldigung ist. Der Prozess, der die Vorfälle – „das Versagen der Gehirne der Entscheidungsträger“ wie es vor Ort des Ereignisses mal hieß – der Loveparade in Duisburg 2010 aufklären sollte, musste scheitern, da auf der Anklagebank immer schon die falschen Leute saßen, die gar nicht das politische System und die dazugehörige Kultur- und Spaßindustrie repräsentierten. Betreten verboten – also des eigentlichen Ereignisraumes worüber ich schon vor einigen Jahren hier im Blog geschrieben habe.
Und jetzt im Prinzip einfach so weiter gemacht. Danach. Denn das Prinzip des Springens aus der Vergangenheit in die Zukunft ohne Berührung der Gegenwart im Ruhrgebiet, also raus aus der dunklen Industriegeschichte hin in lichte Zukunft des Kommerzes und der Großereignisse – das war auch das Prinzip Loveparade und dazu noch politisch gewollt – findet jetzt eine Fortsetzung. Gerade las ich in einer Pressemitteilung, das auf der Kokerei Zollverein die Olympia Initiative Rhein-Ruhr 2032 ihren Sitz bezogen hat. Und wieder ein Großereignis. Das Nächste. Nach der Gartenschau 2027 jetzt eines mit absolut unklaren Ergebnis, zumal Olympia bei Demokratien keinen guten Ruf hat. Oder gelten für das Projekt eher die ersten Zeilen der Becher Hymne „Auferstanden aus Ruinen / und der Zukunft zugewandt, / lass uns dir zum Guten dienen, / Deutschland, einig Vaterland.“ Was immer das nun sein mag. Aber terminologisch ist das nicht weit vom Google Satz „Don’t be evil“ entfernt, der mittlerweile und aus gutem Grund Geschichte ist.
Noch ist nichts klar. Und ich hoffe, das das so bleiben wird. Ansonsten könnte man überlegen, wie man das ganze mit historischem Emscherwasser fluten könnte. Das stinkt nämlich zum Himmel.