Blues in Wuppertal

Auf dem Versuch, die „Band“ wieder zusammenzustellen, kommen Jake Blues, gerade aus dem Gefängnis entlassen, und sein Bruder Elwood viel herum. An einer Stelle im Film „Blues Brothers“ sind sie in einer heruntergekommenen Wohnung, die direkt am Gleis der städtischen U-Bahn liegt. Ich weiß allerdings nicht, was für diese hervorragende Wohnlage bezahlt wird.

Ähnliche Wohnsituationen gibt es natürlich auch im tatsächlichen Leben, in Wuppertal nämlich. Die Stadt wird in der Talachse von einem stählernen Monster mit Namen Schwebebahn durchschnitten. Und daneben kann man auch wohnen und spart sich sogar zu manchen Tageszeiten die Dreiminutenteeuhr. Man kann dort auch hochpreisig wohnen, die Gentrifizierung hat auch Eingang nach Wuppertal gehalten, die alte Elba-Fabrik, auch Spielort des NRW-Tages 2008, wird zu komfortablen Lofts umgebaut. Natürlich zu sehr komfortablen Preisen, die außerdem noch ein äußerst interessantes Inflationsverhalten haben. Und so ist vielleicht in der Preisgestaltung eine Art Vorsehung einkalkuliert, denn die angepriesenen Wohnungen sind zwischen Januar, was ich einem mir vorliegenden Expose entnehme, und März 2013 ein wenig teurer geworden – (Zwei Beispiele: Moritzstraße, Wohnung 25 von 532.040€ auf 585.792€ , Wupperblick, Wohnung 28 von 701.300€ auf 762.750 €) – was sicherlich der akustisch hervorragenden Wohnlage und bei manchen Objekten außerdem noch ganz dem intimen Blick auf das vorbeirasende Verkehrsmittel geschuldet ist.

Für diese Erlebnisse haben Jake und Elwood allerdings (noch) keine Zeit. Sie müssen Geld, viel Geld auftreiben, sie sind der Zukunft zugewandt, und ihre Mobilität und Aktion dienen einer höheren Idee. Wenn man dran glaubt.

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