Fahrrad

Die Ökonomisierung der Liebe und Sexualität findet Ausdruck mit diesem Aufkleber einer stilisierten Vulva auf dem Fahrradsattel hier. Denn nach Volker Sigusch bringt, wie er in „Sexualitäten: Eine kritische Theorie in 99 Fragmenten“ darlegt, die Marktgesellschaft eine permanente Erregung hervor, was in vielfachen Formen von selbstdiszipliniertem und selbstoptimiertem Selfsex mündet. Wenn das das wirkliche Erregungs- und Entladungsmaximum ist, handelt es sich hier natürliche um die ungeheure und fast unendliche Kraft- und Energiequelle der Gegenwart. Die aus zu nützen ist. Was ich in diesem Fall aber praktisch nicht sehe. Denn der Vulva auf dem Sattel ist auf dem Fahrrad vorne ein Aufkleber vorgesetzt, der eben diese fast unendliche Kraft ablehnt: „Atomkraft? Nein Danke!“ Verstehe das mal einer. Gehört das Fahrrad vielleicht jemandem, der der NoFap-Bewegung nahesteht? Und hier in einer feministischen Variante? Alles wieder natürlich selbstoptimiert.

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