Utopien

Das hier ist ein antiquierter Stromkasten oder Verteilstelle für digitale Informationen. Nicht in der Funktion an sich, sondern in seiner Oberflächengestaltung. Und hier auch nicht in Sachen Malerei oder Typografie sondern mehr wegen des sprachlichen Inhalts. Aus und Vorbei. „Die Welt gehört uns“ oder als Umdrehung des alten Spontispruches „macht heil, was euch kaputt macht“, lese ich dort. Tolle Sprüche, aber liebe Sprayer, wo lebt ihr denn eigentlich, denn auch ihr habt wahrscheinlich einen Facebookaccount und der Stromkasten und die Spaßaktion sind längst dort in den besten Händen desjenigen, vom dem es heißt, das er „Alleinherrscher“ werden will. Oder schon ist. Denn „wer das Internet kontrolliert, kontrolliert das Wissen der Menschheit“ und „Facebooks Vormarsch zielt darauf, sich von dieser ersten ungeordneten Phase der zahlreichen nebeneinanderstehenden, mit Hyperlinks verbundenen Webseiten zu entfernen“. Tja, Bequemlichkeit und kostenlos bedeutet halt Normierung, die vielleicht nur radikale Netzutopien nur aufhalten können. Ach ja, wollten sie nicht alle einmal König werden. Einer mit einer Möchte-gerne-Krone ist gerade gescheitert. Sollte man etwa hoffen oder es lernen? Im Übrigen – gibt man in Suchmaschinen den Begriff von oben, nämlich „Die Welt gehört uns“ ein, wird man in dieser sprachlichen Gestalt primär auf die Titel und in den Katalog einer weiteren elektronischen Herrschaftsdynastie geleitet. Das verlinke ich jetzt aber nicht.

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