Der Wim Wenders Film „Der Himmel über Berlin“ von 1987 zitiert aus Peter Handkes „Das Lied vom Kindsein“. Und dort heißt es „als das Kind Kind war (…) und machte kein Gesicht beim Fotografieren“. Und das hat bestimmt noch nichts von medialen Ausdrucksformen, Bildgestaltung und Themenauswahl gehört. Ist ganz es selbst. Sonst wäre das Gesicht – nicht nur hinter der Kamera – ein anderes.
Dieses Kind ist aber auch der klassische Flaneur baudelairescher Prägung, der dann später von Apollinaire in dessen Buch „Le Flâneur des deux rives“ über Paris weiterentwickelt wurde. Heißt praktisch: Unterwegs sein! Schauen! Und Entdecken!
Das deckt sich perfekt mit der Wortmarke „Mit Grün. Mit Wasser. Mittendrin.“ einer fast unbekannten und zudem zweitkleinsten Großstadt nach Stadtfläche in Deutschland – gemeint ist Herne – und meinen diversen „Spaziergängen“ an diesem Ort.
„Objets trouvés“ oder auch „mittendrin in Herne“ entdeckt die Straße, den Ort und Gegenstand an sich; es ist eine städtische Fundstücksammlung, Objekt und Poesie – ganz subjektiv und ohne ein „Gesicht beim Fotografieren“.
Guntram Walter: Objets trouvés
140 Seiten, vierfarbig
21 × 21 cm, broschiert mit Fadenheftung
print-on-demand
ISBN 978-3-942974-63-9
edition dpe
30,00€










