Auf dem Weg zum Kulturhauptslum

Der Engel, diese leichtfüssige Gestalt, überbringt keine Nachrichten mehr, weder die von Bethlehem oder Golgotha, sondern sucht, sucht auf einer Müllhalde, vielleicht nach Nahrung, Ideen, Perspektive. Ich meine, das tut er bestimmt denn es bleibt ihm kaum etwas anderes übrig.

Das Bild passt perfekt zu einer Sendung von DradioKultur mit dem Untertitel „Zwischenbilanz der Ruhr 2010“. Leider habe ich die Sendung verpasst, aber der Sender stellt einen podcast und den Text bereit. Beide sagen zwar im wesentlichen nicht Neues, aber das hier meines Wissens zum ersten Mal das Wort Kulturhauptslum gebrauchten wird, gibt schon die Richtung vor.

Das ist schon ein starkes Wort: Kulturhauptslum!! Das sollte aufrütteln. Sicherlich es gibt überall viele Ideen zur Weiterführung und Nachhaltigkeit und manches ist in den Teich  gesetzt worden (Beispiele etwa hier und hier).

Der Beitrag zieht in meinen Augen seinen Stärke im Rückgriff und einen Vergleich mit der Historie; auf die Demonstrationen Mitte der 80er Jahr gegen die Schliessung der Henrichshütte in Hattingen. „In zehn Jahren könnten in einer ähnlichen Schau Bilder von Demonstrationen gegen den Kulturabbau hängen. Und die Besucher denken zurück an die Zeit, als ihre Region noch eine Perspektive hatte. Das Jahr der Kulturhauptstadt entscheidet über die Zukunft des Reviers. Wenn es nun nicht gelingt, die Zerstörungskraft der Finanzkrise einzudämmen, verpuffen die vielen Anregungen und Kick-Offs in der Hoffnungslosigkeit. Die Ruhr 2010 steht vor einer gewaltigen Aufgabe. Sie muss der think tank der Region sein. Bisher allerdings hat man nicht den Eindruck, dass die Macher den Ernst der Lage verstanden haben.“ Deutlicher geht es wirklich nun nicht.

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