Ich bin Novize in Sachen E-Book, deswegen interessierte mich Sebastian Mölleken Fotoprojekt „A40“ mit dem der Fotograf die Stadtlandschaft und ihre Bewohner portraitiert. „Aus dem Zusammenspiel von Landschaftsbildern und Portraitaufnahmen von Menschen an der Autobahn ergibt sich ein Gesamtbild, welches das „Leben an der A40″ zeigt“, so die Beschreibung bei Itunes, altdeutsch wäre das ein Auszug aus dem Klappentext. Die Installation auf meinem IPad läuft wie gewohnt problemlos, der Preis ist moderat (€4,99). Ich bin neugierig.
Was bei Romanen oder längeren Texten geht, wird Fotobüchern nicht gerecht. Ich meine, eine mehr oder weniger 1:1 Umsetzung zu einer, in diesem Fall nicht vorhandenen, Printversion. Ich kann sie mir aber genauso vorstellen. Damit ist nichts über die Qualität der Bilder gesagt, die ich im übrigen gut finde, aber nicht auf einem IPad-Bildschirm. Zu sehr ist dieser auch immer blickwinkelabhängig, so das ich manche Farben blaß finde. Damit steigt bei mir die Schnelligkeit des Wischens / Umblätterns.
Dann bin ich plötzlich durch und es bleibt bei mir die Frage, was ich eigentlich gesehen habe. Dieser rein subjektive Eindruck deckt sich mit einem veränderten Rezeptionsverhalten, das Martin Hielscher, Programmleiter Literatur CH.Beck Verlag in einem Artikel über E-Book der SZ mit den Worten charakterisiert: „Es muss irgendwie krachen und zwar schnell“. Dieser Spannungsbogen ist bei Fotobüchern aber eher unüblich und außerdem spielt in meinen Augen in diesem Medium auch imer die Haptik eine grosse Rolle. Und die fehlt mir hier.
Werde ich das Buch noch einmal in die Hand nehmen – eher nein. Da tun jetzt €4,99 auch nicht wirklich weh, aber eigentlich ist es bei diesem Preis auch schade um den Wert der Arbeiten.