Ach der Mantel oder die Ideologie, der große Wurf oder Gedanke. Man muß nicht alles gut heißen, woran und wofür der Name und die Kunstmarke Ai Weiwei steht. Manches wirkt einfach nur lächerlich wie die neueste Aktion 1000 Zelte entlang der Emscher im Rahmen der Emscherkunst 2013 aufzustellen.
Damit wird das Übernachten an der Emscher fast zur Routine. Aber das gab es doch schon mal. Denn die Nähe zum Projekt „Warten auf das Wasser“ der niederländischen Gruppe Observatorium im Rahmen der Emscherkunst 2010, das zudem 2013 noch einmal aufgebaut wird, zeigt von der Struktur des so eben bekannt gegebenen Projektes wenig Eigenes. Außer dem Titel „Aus der Aufklärung“, der etwas diffus politisch anmutet.
„Mit dem Titel „Aus der Aufklärung“ reflektiert Ai Weiwei die aktuelle Situation in seinem Heimatland hinsichtlich der Unterdrückung freier Meinungsäußerung durch die chinesische Regierung. Der Künstler bezieht sich auf die historische Zeit der europäischen Aufklärung, sieht im Gegensatz hierzu trotz wirtschaftlichen Aufschwungs des Reichs der Mitte die chinesische Zivilbevölkerung in einem „Zeitalter der Dunkelheit“. Damit stellt er auch einen Bezug zu der großen deutschen Ausstellung „Kunst der Aufklärung“ her, die 2011 in Peking initiiert wurde. Zeitgleich wurde damals Ai Weiwei durch die chinesische Regierung inhaftiert.“