Irgendwann sprühte jemand den Schriftzug „Glück“ an die Wand im Tunnel an der Matenastraße in Duisburg. Ich finde ihn schon auf meinen Fotos von 2013 und er ist in diesem Raum schon recht wunderlich; vielleicht weniger, wenn man das Erklärungsschild unter dem Straßennamen an der Kaiser-Wilhem-Straße ins Auge nimmt. „Matena bedeutet ‚Wiesenaue‘. Die Straße führte einst durch die Wiesen ins Dorf Alsum.“ Ab 1911 sogar mit einer Straßenbahn durch den Tunnel. Das ist lange her. Das Dorf gibt es nicht mehr – Alsum sinkt allein in den frühen 50er Jahren durch den Bergbau um über 1m ab – wird dann ab 1954 aufgegeben, die Brachen mit Schutt verfüllt und mit der heutigen Industrie besiedelt. Auch wenn es das Dorf nicht mehr gibt, der Weg war immer auch der direkte Weg direkt an den Rhein. Ein Glück, dass es diese Straße von Osten, von Bruckhausen her gab. Mit dem Glück ist es aber schon seit einiger Zeit vorbei. Der Tunnel ist schon vor einigen Jahren gesperrt; zuerst mit dem Argument einer Sanierung, die aber nie stattfand, damit sich die Autofahrer – und die Spaziergänger und Fotografen, die auf Schimanskis Spuren wandelten – an die längeren Wege nach Norden oder Süden gewöhnen konnten. So und jetzt werden neue Fakten mit einer Verfüllung des historischen Tunnels geschaffen, die von Seiten von Thyssen-Krupp als Besitzer immer schon anivisiert worden war. Traurig nur, das die Berichterstattung darüber derzeit tendenziös und fehlerhaft ist. Aber was sollte man denn erwarten, wenn es schon im ersten Bericht über die Stillegung 2013 groß und breit und kleingeistig über das Problem der Lichtkosten ging. Und die ein Großkonzern aufbringt. Aber so ist es halt in Duisburg.
Glück
Abriß, Baudenkmal, Bruckhausen, Duisburg, Matena-Tunnel, Ruhrgebiet, Schimanski