Die Teletubbies waren vier rundliche Figuren, welche sich durch ihre Körperfarbe und die Form der Antennen auf ihrem Kopf unterscheiden. Auf ihrem Bauch hatten sie einen Bildschirm. Sie lebten in einer surrealen Gartenlandschaft mit dem Teletubby-Haus als Mittelpunkt.
So ähnlich ging es mir während eines Besuches des BallonMuseum in Düsseldorf (noch bis 11.08.2024); surreal trifft das alles am besten. Eine Plastik- und Kunstwelt – in der es nie ruhig ist. Vor allem akustisch. Vertragen sich vielleicht Plastik und Stille nicht? Benötigt ein totes materielles DingSein unbedingt permante akustische Streicheleinheiten zum persönlichen Feelgood, das dann an den Besucher weitergeben werden soll und muß? Das ist dann offenbar dieses „Emotion Air – Art you can feel“, wie der Untertitel der Ausstellung auch heisst. Nur leider in vielen Dingen dann too much, denn die einzelnen Räume im Museum sind nicht wirklich akustisch voneinander getrennt. Und so schlabbert eines zum anderen. Wenngleich die Idee spannend ist, das jeder Raum ein neues Morgen ist, gewissermassen „Staunfernsehen“ also, manchmal belebt, hat Augen, kann interagieren oder zeigt eigenwillige Aktivitäten. Im Wikipedia-Artikel der Teletubbies wird hier auf den Begriff Anthropomorphismus verwiesen. Das ist zutreffend. Hier auch.
Spannend wird die Ausstellung dort wo es um echte Interaktion geht; Kaleidoskop etwa oder Hyperfeeling, ein aktiv begeh- und beschwimmbares Schwimmbecken mit tausenden gelben Plastikkugeln unter einem ähnlich gelagerten Himmel. Von dort taucht dann nach einem Zeitintervall eine riesige Kugel mit Projektionen auf, darauf buntes, farbiges – und auch Fliegenpilze. Das ist die glückliche und unbeschwerte Welt von 70er Jahren ScienceFiction-Dystopien. Ist das jetzt noch im Hier und jetzt?
Vielleicht ist das spannende Kunstwerk eines gegen Ende. Die kinetische Installation Black Hole Horizon stösst zusätzlich zu Tönen und Geräuschen riesige Seifenblasen aus, die durch den Raum schweben und an einem unvorhersehbaren Moment und an einem Ort dort platzen; wenn das nicht auch eine ironische Selbstbeschreibung dieses ganzen Kunstevents ist. Von dem brauche ich ab einem gewissen Zeitpunkt im Teletubies-Sprech Nomal, nomal!“ („Nochmal, nochmal!“) nichts mehr.
Raus aus den Hallen kehrt man am Ende nach obligatorischen Café und Giftshop wieder ans Tageslicht zurück. Und der Himmel ist blau, aber der Boden, bestehend aus Kunstrasen, auch. Wo bin ich gelandet?