Kopfschmerzen und Kater

Für ein längeres und gesünderes Leben ist der ausgiebige Genuß von alkoholischen Getränken nicht unbedingt förderlich. In diesem Zusammenhang habe ich aber das neue Toast Ale noch nicht probiert. Doch bevor ich mich in die Untiefen der Moral begebe, muß immer auch an das Indivduum in all seiner Freiheit appelliert werden, das von sich sagt „ich kann trinken, so viel ich will“. Dem ist nichts hinzuzufügen, wenn es nicht einen Morgen danach gäbe. Nicht bezüglich der unbekannten Bettnachbarin oder Bettnachbarn –  diesbezüglich hat bereits eine Entsorgung im Rahmen eines Half Night Stands stattgefunden – sondern von den Kopfschmerzen und dem Kater. Jetzt aber scheint es an dieser Schmerzfront Abhilfe zu geben. Denn die nordkoreanische Propaganda verbreitet die frohe Kunde von der jüngsten Erfindung des kommunistischen Landes: Einen Kräuterschnaps, der keinen Kater verursacht. Die Geheimzutat von „Koryo-Branntwein“ sei sechs Jahre alter Ginseng, berichtet die „Pjöngjang Times“. Eine weitere Zutat sei Pulver aus Reiscrackern, der Rest der Inhaltsstoffe bleibe geheim. Wegen seines milden, aber würzigen Aromas erhalte das Getränk auch geschmacklich höchstes Lob von Getränkeexperten, heißt es weiter. Die Neuentwicklung habe gleich im ersten Jahr den ersten Preis auf der nordkoreanischen Weinmesse erhalten. So weit, so gut. Das ist alles wunderbar und das will ich nun auch haben. Und hier kommt man dann in die Untiefen des Produktmarketings in Nordkorea, da bei der Verwendung von westlichen Symbolen ganz schnell der Klassenfeind hinter jeder Ecke vermutet werden kann. Also muß es anders gehen. Das niederländische Studio Smack aus Breda dekonstruierte in einem Video die Mechaniken der Cola-Spots – und verkehrt die Bilder ins Albtraumhafte. Aus Naturmotiven, die in der Werbung Freiheit symbolisieren, wird bei Ton Meijdam, Thom Snels und Béla Zsigmond ein schauriger Horrortrip. Hallo Nordkorea – ist das etwas für Euch? Für den Koryo-Branntwein? Hier könnte man doch ansetzen! Fangt mal an !

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